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  • AutorenbildDaniel Meier

Die Gemeinde Sures hat sich für die Natur entschieden.


Liebe Mitglieder des Quartiervereins, die meisten von Euch dürften bereits davon gehört haben. Seit gestern verbreitet sich die Nachricht wie ein Lauffeuer über die «solarfreien» Dächer der Medienhäuser im Unterland: Das Nandro-Solar-Projekt wurde überraschend klar mit 378:177 Stimmen von den Einwohnern in Surses abgelehnt. Damit bleibt ein wunderschönes Stück Bergwelt weiterhin unberührt.

Doch war diese Entscheidung zu eigensinnig und kurzsichtig?


Als grosser Befürworter von Solarenergie, der selbst eine eigene Fotovoltaikanlage plant, betrachte ich Sonnenenergie als die aktuell beste Alternative unter den neuen Energieträgern. Im Gegensatz zu Atomstrom, Wasserkraft und Windenergie kann Sonnenenergie fast überall "geerntet" werden. Und genau das ist das entscheidende Argument: Wenn sie überall verfügbar ist, wieso zimmern wir dann 93 Fussballfelder in die atemberaubende Berglandschaft und zerstören dabei immer seltener werdende Erholungs- und Naturräume?


Man mag jetzt vielleicht einwenden, dass man einfach handeln muss, um den Beginn der Energiewende einzuleiten, und dass dies zwangsläufig Opfer erfordert. Das ist zwar ein Argument, aber warum nutzen wir nicht erst einmal brachliegende Flächen, die bereits "verschandelt" sind? Es gibt noch so  viele Parkplätze, Industriedächer oder andere öffentliche Flächen, die nicht genutzt werden. Der Bund sollte Subventionen für solche Standorte bereitstellen, da sie niemandem schaden und allen nützen. Wenn selbst die Stadt Zürich keine Fotovoltaikanlagen auf den Dächern ihrer eigenen Neubauten installiert, obwohl sie sich als Solarstadt bezeichnet, stimmt doch etwas nicht.


Man kann den Einwohnern von Surses, die bereits das Achtfache an Strom auf ihrem Gemeindegebiet produzieren, nicht verübeln, dass sie sich gegen das Nandro-Solar-Projekt entschieden haben.


Zum Abschluss noch ein paar Zahlen, die zeigen, dass Anlagen dieser Grösse, wie sie im Val Nandro geplant waren, unsere "Energielücke" nicht schliessen können: Solar Nandro würde nur 0,18% der prognostizierten Energielücke (nicht des gesamten Strombedarfs – nur der Lücke) decken. Dementsprechend müssten wir das gesamte Gemeindegebiet mit Solarpanels bestücken, einschliesslich Kirchen, Strassen, Skiliften, steilen Felswänden, Wäldern - einfach alles. Selbst unsere Häuser und Wohnungen müssten weichen. Dann wäre das Problem der Lücke fast, wenn auch nicht ganz, behoben. Zur Erinnerung: Surses ist flächenmässig die viertgrösste Gemeinde der Schweiz…


Und noch eine allerletzte Zahl zum Thema Optimierung der Wasserkraft: Die Erhöhung der Grimselstaumauer wäre mit 240 Gigawatt um ein vielfaches effizienter und würde bereits in etwa die Leistung des AKW Leibstadt erreichen. Auch für den Marmorerasee und der Marmorerastaumauer gibt es Erhöhungspläne, die jedoch in Schubladen schlummern und wohl erst wieder zum Leben erweckt werden, wenn sich die Subventionspolitik des Bundes auf effizientere Lösungen konzentriert. Mir ist bewusst, dass nicht alle meine Meinung teilen, daher nehmt diesen Artikel zumindest als Denkanstoss – ich danke Euch.


Euer Präsi Dani

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